Mit den Augen sprechen wir und vertiefen Beziehungen.
Während wir früher in Gesichtern gelesen haben, lesen wir während der Corona-Pandemie zumeist in den Augen. Und wir entdecken, wie stark wir mit der Augenregion kommunizieren.
Ulrich Renz hat sich in seinem Buch „Schönheit: Eine Wissenschaft für sich“ (Lübeck 2012) damit beschäftigt und schreibt:
„Die Augen sind der intimste Teil des Gesichts.“ (Pos. 911)
„Ein Gutteil unserer Identität scheint in der Augenregion codiert zu sein – ein schwarzer Balken über den Augen reicht aus, um jemanden unkenntlich zu machen.“ (Pos. 913)
„Menschen mit großen Augen werden als vertrauenswürdiger, offener und zugewandter empfunden.“ (Pos.910)
„Lächelnde Menschen wirken einladend. Wer den anderen anlächelt, präsentiert sich als potenzieller Bündnisgenosse. … Doch noch vor dem Lächeln heißen wir unsere Mitmenschen mit den Augen willkommen. Wenn wir jemanden grüßen, heben wir die Augenbrauen unwillkürlich für den Bruchteil einer Sekunde und vergrößern damit die Augen – der so genannte Augenbrauenblitz, der zum angeborenen mimischen Signalsystem gehört und überall auf der Welt verstanden wird.“ (Pos. 898)
„Das eigentliche Fenster zur Seele ist jedoch die Pupille. Sie reagiert hochsensibel nicht nur auf Licht, sondern auch auf innere Zustände. Die Iris ist Signalposten unseres vegetativen Nervensystems, das unser Gemütsleben reguliert. Bei Erregung weitet sie sich unwillkürlich, egal ob der Auslöser Angst, Freude, ein lautes Geräusch oder Musik ist.
Große Pupillen spiegeln Aufmerksamkeit, Zuwendung und zärtliche Liebe wider. Langeweile und Schläfrigkeit machen sie dagegen klein. Große Pupillen gehören folgerichtig zu den Attraktivitätszeichen, bei Männern und Frauen gleichermaßen.“ (Pos. 917)