Friedhöfe erinnern mich an meine Verbundenheit mit der Vergangenheit und an die eigene Vergänglichkeit. Heute habe ich den alten jüdischen Friedhof in Neviges besucht. Dieser Friedhof erinnert mich auch an Zeiten, die sich so nicht wiederholen dürfen.
Der alte jüdische Friedhof liegt abseits am Zwingenberger Weg in Velbert-Neviges.
1804 lebten rund um Velbert 158 Juden, 1932 waren es noch 14. Auch in Neviges litten die Verbliebenen im November 1938 unter der Reichsprogromnacht.
Auf dem Friedhof sind 23 Grabsteine erhalten.
Auf einem Grab liegt heute ein Spruchstein mit der Aufschrift „All Lives Matter“ und der Aufforderung „Stoppt Rassismus“.
Dass der Friedhof regelmäßig besucht wird zeigen Grablichter und Steine auf den Grabsteinen.
Die kleinen Steine sind ein im Judentum üblicher Brauch, der zeigt, dass Verstorbene nicht vergessen sind.
Auf einem Grabstein überrascht das Emblem der schottischen Folk-Rock-Band „runrig“.
Bestattet wurden hier zwischen 1942 und 1945 zudem 30 Soldaten und Zivilisten aus Russland.
Der jüdische Friedhof erinnert mich an das wohl dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte und meine Mit-Verantwortung dafür, dass sich Ähnliches nicht wiederholt.
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